Sebastian Stoppe
Katarina Werneburg
Emotionalisierung und Personalisierung in Wissenschaftssendungen am Beispiel von LexiTV
Man könnte geneigt sein, Wissenschaftssendungen im Fernsehen als Paradoxon aufzufassen. Wissenschaft, gleich ob es sich um geistes- oder naturwissenschaftliche Forschung handelt, untersucht komplexe Sachverhalte und ist für ein Nicht-Fachpublikum meist schwer zugänglich. Und tatsächlich: Entsprechende Fachliteratur, seien es renommierte naturwissenschaftliche Zeitschriften wie etwa Nature oder Science, richten sich nicht an ein Laienpublikum; auch eine Publikation wie diese ist primär an ein fachspezifisches Publikum adressiert.
Dem entgegengesetzt ist das Medium Fernsehen zweifelsohne ein Massenmedium, wenn nicht das Massenmedium des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Fernsehen per se richtet sich eben nicht an ein spezifisches, sondern vielmehr an ein diffuses Publikum, bei dem man von ganz unterschiedlichen Bildungsständen und damit Vorwissen ausgehen muss. Unterstellt man dem Medium Fernsehen nun noch im Sinne Neil Postmans, dass es vornehmlich der Unterhaltung diene, dann stellt sich die Frage, ob ein derart unübersichtliches Feld wie die Wissenschaft überhaupt adäquat im Medium Fernsehen abgebildet werden kann.
In diesem Beitrag soll am Beispiel von LexiTV, der Wissenschaftssendung des Mitteldeutschen Rundfunks, der Frage nachgegangen werden, inwieweit es dem Medium Fernsehen überhaupt möglich ist, Wissen(schaft) einer breiten Zuschauerschaft zu vermitteln. Geht die Popularisierung von Wissenschaft nicht auch zwangsläufig mit einer Verflachung der zu vermittelnden Inhalte einher? Welche dramaturgischen und narrativen Konzepte werden verfolgt, um wissenschaftliche Sachverhalte dem Zuschauer zu vermitteln?
Meidenbauer Verlag, ein Imprint des open_in_new Peter Lang Verlag ISBN 9783899752779 save_alt Table of Contents |
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Suggested Citation: Stoppe, Sebastian/Werneburg, Katarina (2012): Emotionalisierung und Personalisierung in Wissenschaftssendungen am Beispiel von LexiTV, in: Kretzschmar, Judith/Mundhenke, Florian (Eds.), Von der Flimmerkiste zum IP-TV? Umbrüche und Zukunftsperspektiven des Mediums Fernsehen, München, pp. 113-129 URN: urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-208961 [Qucosa version only] |